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Tierschutzprobleme in der Morphenzucht von Reptilien
Blahak S, Öfner S: Prakt Tierärztin 106 (7): 640–653 DOI 10.2376/2944-7399-2522
Reiter
Tierschutzprobleme in der Morphenzucht von Reptilien
Animal welfare problems in the breeding of morphs of reptiles
Blahak S, Öfner S: Prakt Tierärztin 106 (7): 640–653
DOI 10.2376/2944-7399-2522
DOI 10.2376/2944-7399-2522
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Foto: Silvia Blahak |
Zusammenfassung
Hintergrund: Die Zucht von Reptilien hat sich vor allem in den letzten 20 Jahren weltweit deutlich intensiviert. Dabei liegt der Fokus zunehmend auf der selektiven Zucht neuartiger Farb- und Zeichnungsmutationen sowie auf Veränderungen der Haut- und Schuppenstruktur. Insbesondere sogenannte „neue Morphen“ erfreuen sich einer hohen Nachfrage und werden teilweise zu außergewöhnlich hohen Marktpreisen gehandelt.
Auch wenn möglicherweise auf diesem Wege die Zahl der Importe sinkt, stehen die durch die Zucht auf extreme Merkmalsausbildung verursachten Tierschutzprobleme im Vordergrund. Zuchtbedingte Erkrankungen treten zunehmend auf und führen aufgrund morphologischer oder physiologischer Veränderungen zu erheblichen körperlichen Behinderungen der betroffenen Tiere. Zusätzlich ist bei einigen Morphen artgemäßes Verhalten aufgrund der zuchtbedingten Veränderungen nicht mehr möglich, sodass für diese ein artgemäßes bzw. tiergerechtes Leben nicht mehr gewährleistet werden kann.
In der aktuellen Version des Tierschutzgesetzes wird im § 11b der Umgang mit Qualzuchten vorwiegend in Bezug auf Säugetiere und Vögel genauer definiert; aus der Sicht der Autoren kann der „Qualzucht-Paragraph“ aber auch bei den Morphen von Reptilien und Amphibien herangezogen werden.
Relevanz für die Praxis: Es wird über die Ätiologie, die Krankheitsbilder und die Konsequenzen bei Farb- und Gestaltmorphen von Reptilien berichtet.
Auch wenn möglicherweise auf diesem Wege die Zahl der Importe sinkt, stehen die durch die Zucht auf extreme Merkmalsausbildung verursachten Tierschutzprobleme im Vordergrund. Zuchtbedingte Erkrankungen treten zunehmend auf und führen aufgrund morphologischer oder physiologischer Veränderungen zu erheblichen körperlichen Behinderungen der betroffenen Tiere. Zusätzlich ist bei einigen Morphen artgemäßes Verhalten aufgrund der zuchtbedingten Veränderungen nicht mehr möglich, sodass für diese ein artgemäßes bzw. tiergerechtes Leben nicht mehr gewährleistet werden kann.
In der aktuellen Version des Tierschutzgesetzes wird im § 11b der Umgang mit Qualzuchten vorwiegend in Bezug auf Säugetiere und Vögel genauer definiert; aus der Sicht der Autoren kann der „Qualzucht-Paragraph“ aber auch bei den Morphen von Reptilien und Amphibien herangezogen werden.
Relevanz für die Praxis: Es wird über die Ätiologie, die Krankheitsbilder und die Konsequenzen bei Farb- und Gestaltmorphen von Reptilien berichtet.
Schlüsselwörter
Silkback, Lemonfrost, Scaleless, Bartagame, Königspython
Summary
Background: The breeding of reptiles has intensified significantly worldwide, especially in the last 20 years. The focus lasts increasingly on the selective breeding of new color and pattern mutations as well as on changes in the structure of skin and scales. So-called “new morphs” in particular are in high demand and are sometimes traded at exceptionally high market prices.
Even if the number of imports may decrease this way, the animal welfare problems caused by breeding for extreme characteristics are most important. Breeding-related diseases are becoming increasingly common and, due to morphological or physiological changes, disabled animals are created. Those handicaps lead to
significant restrictions in the life of the animals affected, species-specific behaviour may not be performed, so that a species-appropriate or animal-friendly life can no longer be guaranteed for them.
The current version of the Animal Welfare Act, paragraph 11b, defines the handling of defect breeding, in more detail, primarily with regard to mammals and birds; from the authors’ point of view, the “defect breeding paragraph” can also be used for the morphs of reptiles and amphibians.
Relevance for practice: The etiology, clinical pictures and consequences of color and shape morphs in reptiles are reported.
Even if the number of imports may decrease this way, the animal welfare problems caused by breeding for extreme characteristics are most important. Breeding-related diseases are becoming increasingly common and, due to morphological or physiological changes, disabled animals are created. Those handicaps lead to
significant restrictions in the life of the animals affected, species-specific behaviour may not be performed, so that a species-appropriate or animal-friendly life can no longer be guaranteed for them.
The current version of the Animal Welfare Act, paragraph 11b, defines the handling of defect breeding, in more detail, primarily with regard to mammals and birds; from the authors’ point of view, the “defect breeding paragraph” can also be used for the morphs of reptiles and amphibians.
Relevance for practice: The etiology, clinical pictures and consequences of color and shape morphs in reptiles are reported.
Keywords
Silkback, Lemonfrost, Scaleless, Bearded Dragon, Ball python
In diesem Kurs enthalten:
- Artikel zur Fortbildung
- Wissenstest zur ATF-Zertifizierung
Anerkennung
| 1 ATF-Stunde |
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Foto: Privat |
Autorin
Silvia Blahak
Fachtierärztin für Virologie, Zusatzbezeichnung Reptilien und Amphibien
Preisinformationen
Die ATF-anerkannte interaktive Fortbildung können Sie bequem online erwerben.
Abonnenten von Die Praktische Tierärztin bestellen kostenfrei (maximal ein Teilnehmer pro Abonnement)!
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Sonderregelung für Praxen:
Innerhalb einer Praxis können maximal zwei Teilnehmer pro Abonnement die Fortbildungen kostenfrei nutzen (1 Inhaber und 1 Assistent oder 2 Inhaber nehmen teil). Hierzu muss sich jeder Teilnehmer einzeln registrieren, einloggen sowie die Bestellung durchführen.
Nicht möglich ist die Teilnahme von einer zweiten Person, die außerhalb der Praxis tätig ist.
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Nicht möglich ist die Teilnahme von einer zweiten Person, die außerhalb der Praxis tätig ist.
- Die Fortbildung können Sie einmalig wiederholen.
- Die Teilnahme ist innerhalb eines Jahres ab Publikationsdatum, in diesem Fall bis zum 1. Juli 2026, möglich.
- Der Fachbeitrag steht Ihnen dann als PDF-Datei zur Verfügung.
- Die Beantwortung der Fragen erfolgt direkt online über unser Fragebogenmodul.
- Wenn Sie mindestens 3 von 5 Fragen richtig beantworten, wird Ihnen diese Fortbildung mit 1 ATF-Stunde anerkannt.