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Kaiserschnitt beim Schaf – lohnt sich das?

Voigt K: Prakt Tierarzt 106 (04): 378–391 DOI 10.2376/2944-7399-2514

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Kaiserschnitt beim Schaf – lohnt sich das?
Caesarean section in the ewe – is it worth doing?
Voigt K: Prakt Tierarzt 106 (04): 378–391
DOI 10.2376/2944-7399-2514
Foto: Katja Voigt
Zusammenfassung
Ziel: Die vorliegende Übersichtsarbeit fasst den Stand der Wissenschaft hinsichtlich verschiedener Operationsverfahren und der kurz- und langfristigen Erfolgschancen von Schafkaiserschnitten zusammen und soll damit eine Entscheidungshilfe für die Praxis bieten. 
Material und Methoden: Es erfolgte eine umfangreiche Recherche der veterinärmedizinischen Literatur und eine Zusammenfassung der zentralen Erkenntnisse.

Ergebnisse: Grundsätzlich ist die Operation in der linken Flanke, median oder paramedian möglich. Unter Praxisbedingungen überwiegen die Vorteile des Zugangs in der linken Flanke, da der ventrale Zugang eine Vollnarkose erfordert und aufgrund der Rückenlage mit einem erhöhten Narkoserisiko einhergeht. Publizierte Überlebensraten der Mutterschafe mit dystokiebedingten Kaiserschnitten reichen von 81 % zu 95 %. Nach geplanten, zu Lehr- oder Forschungszwecken durchgeführten Kaiserschnitten überlebten zwischen 98,8 % und 100 %. Für klinisch gesunde Tiere ohne Begleiterkrankungen oder Vorschäden konnten in der Praxis jedoch auch bei dystokiebedingten Operationen ähnlich hohe Überlebensraten erreicht werden. Hinsichtlich der Mortalität der Lämmer spielen vor allem Verzögerungen bis zur Vorstellung zur tierärztlichen Behandlung eine wichtige Rolle. Die Fruchtbarkeitsaussichten nach Kaiserschnitt sind bei Schafen sehr gut und es konnten keine Unterschiede in der nachfolgenden Trächtigkeitsrate zwischen Schafen nach Vaginalgeburt und Schafen nach Kaiserschnitt nachgewiesen werden.

Schlussfolgerung: Die kurz- und langfristigen Erfolgschancen von Kaiserschnitten beim Schaf sind sehr gut. Eine längerfristige weitere Zuchtnutzung und ein rechtzeitiges Eingreifen, das die Chancen für das Überleben der Lämmer erhöht, sichern die Wirtschaftlichkeit des Eingriffs. 

Praktische Relevanz: Die wirtschaftliche und tierschutzrelevante Bedeutung von Mutterschaf- oder Lämmerverlusten infolge Schwergeburten ist nicht zu unterschätzen. Der Kaiserschnitt sollte daher auch in Kleinwiederkäuerbeständen vermehrt zum Einsatz kommen. 
Schlüsselwörter
Schnittentbindung, Überlebensrate, prognostische Faktoren, Fruchtbarkeit, Geburtsverlauf
Summary
Objective: This review summarises the current scientific evidence regarding different surgical approaches to ovine caesarean section, and short and long term outcomes. It aims to serve as a guidance for treatment decisions in veterinary practice. 
Material and methods: A thorough literature review was performed, and the relevant results were summarised.

Results: Caesarean section can be performed via a left flank, median or paramedian incision. Under on-farm conditions, the left flank approach is advantageous over the ventral mid-line, since the latter method requires general anaesthesia, and the supine position is associated with an increased anaesthetic risk. Published survival rates of ewes after dystocia-related caesarean sections range from 81% to 95%. Following planned caesarean sections performed for teaching or research, survival rates ranged from 98.8% to 100%. Similarly high survival rates were also achieved for dystocia-related operations in healthy animals without any concomitant diseases or birth injuries. Delays until treatment is sought play a particularly important role for lamb mortality. The fertility prospects after ovine caesarean sections are very good, and no differences in subsequent pregnancy rates have been demonstrated between sheep that underwent vaginal delivery or caesarean section.

Conclusion: The short and long-term chances for a positive outcome of ovine caesarean sections are excellent. Retention for breeding and timely intervention, which increases the chances of lamb survival, ensure the cost-effectiveness of the procedure.

Clinical relevance: The economic and animal welfare significance of dystocia-related ewe or lamb mortality should not be underestimated. Caesarean sections should therefore be encouraged in small ruminant flocks.
Keywords
surgical delivery, survival rate, prognostic factors, fertility, lambing ease
In diesem Kurs enthalten: 
  1. Artikel zur Fortbildung 
  2. Wissenstest zur ATF-Zertifizierung
Anerkennung
1 ATF-Stunde
Foto: Privat
Autorin
PD Dr. med. vet. habil. Katja Voigt
Klinik für Wiederkäuer mit Ambulanz und Bestandsbetreuung, Ludwig-Maximilians-­Universität München
Preisinformationen
Die ATF-anerkannte interaktive Fortbildung können Sie bequem online erwerben.
Abonnenten von Die Praktische Tierärztin bestellen kostenfrei (maximal ein Teilnehmer pro Abonnement)!
Sonderregelung für Praxen:
Innerhalb einer Praxis können maximal zwei Teilnehmer pro Abonnement die Fortbildungen kostenfrei nutzen (1 Inhaber und 1 Assistent oder 2 Inhaber nehmen teil). Hierzu muss sich jeder Teilnehmer einzeln registrieren, einloggen sowie die Bestellung durchführen.
Nicht möglich ist die Teilnahme von einer zweiten Person, die außerhalb der Praxis tätig ist.
  • Die Fortbildung können Sie einmalig wiederholen.
  • Die Teilnahme ist innerhalb eines Jahres ab Publikationsdatum, in diesem Fall bis zum 1. April 2026, möglich.
  • Der Fachbeitrag steht Ihnen dann als PDF-Datei zur Verfügung.
  • Die Beantwortung der Fragen erfolgt direkt online über unser Fragebogenmodul.
  • Wenn Sie mindestens 3 von 5 Fragen richtig beantworten, wird Ihnen diese Fortbildung mit 1 ATF-Stunde anerkannt.
Normalpreis  24,90 €
(inkl. MwSt)

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