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Obstruktive Urolithiasis bei Schafen und Ziegen
Eicher L, Voigt K: Prakt Tierarzt 105 (07): 686–697 DOI 10.2376/0032-681X-2420
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Obstruktive Urolithiasis bei Schafen und Ziegen
Obstructive urolithiasis in sheep and goats
Eicher L, Voigt K: Prakt Tierarzt 105 (07): 686–697
DOI 10.2376/0032-681X-2420
DOI 10.2376/0032-681X-2420
Zusammenfassung
Hintergrund: Obstruktive Urolithiasis ist eine häufige Erkrankung männlicher Schafe und Ziegen. Calciumcarbonat ist in publizierten Studien die häufigste Harnsteinart bei Klinikpatienten, bei Masttieren überwiegen jedoch oft phosphathaltige Steine. Die Fütterung hat nach aktuellem Wissensstand den größten Einfluss auf die Harnsteinart. Vor allem die Bildung phosphathaltiger Steine kann durch eine kraftfutterreiche Fütterung ausgelöst werden.
Die klinischen Symptome variieren stark und können leicht übersehen oder falsch interpretiert werden. Für eine Sicherung der Verdachtsdiagnose sind weiterführende Untersuchungen wie beispielsweise eine Ultraschalluntersuchung nötig. Die anschließende Therapie erfolgt in mehreren Schritten. Zuerst sollte der Processus urethrae abgesetzt werden. Stellt sich daraufhin kein Harnabsatz ein, sollte eine temporäre Zystostomie mit Foley-Katheter erfolgen. Die Überlebenschance nach temporärer Zystostomie liegt in verschiedenen Studien zwischen 40 und 84 % und kann vor allem durch eine zeitnahe Therapie verbessert werden. Die Rezidivrate ist jedoch sehr hoch und die Prognose bleibt vorsichtig.
Relevanz für die Praxis: Bei männlichen kleinen Wiederkäuern mit gestörtem Allgemeinbefinden bzw. unspezifischem Krankheitsbild sollte differenzialdiagnostisch immer auch eine Harnröhrenobstruktion bedacht werden. Eine frühzeitige Diagnose ist wichtig, um die Überlebenschancen zu erhöhen.
Die klinischen Symptome variieren stark und können leicht übersehen oder falsch interpretiert werden. Für eine Sicherung der Verdachtsdiagnose sind weiterführende Untersuchungen wie beispielsweise eine Ultraschalluntersuchung nötig. Die anschließende Therapie erfolgt in mehreren Schritten. Zuerst sollte der Processus urethrae abgesetzt werden. Stellt sich daraufhin kein Harnabsatz ein, sollte eine temporäre Zystostomie mit Foley-Katheter erfolgen. Die Überlebenschance nach temporärer Zystostomie liegt in verschiedenen Studien zwischen 40 und 84 % und kann vor allem durch eine zeitnahe Therapie verbessert werden. Die Rezidivrate ist jedoch sehr hoch und die Prognose bleibt vorsichtig.
Relevanz für die Praxis: Bei männlichen kleinen Wiederkäuern mit gestörtem Allgemeinbefinden bzw. unspezifischem Krankheitsbild sollte differenzialdiagnostisch immer auch eine Harnröhrenobstruktion bedacht werden. Eine frühzeitige Diagnose ist wichtig, um die Überlebenschancen zu erhöhen.
Schlüsselwörter
Kleine Wiederkäuer, Harnsteinarten, Harnröhrenobstruktion, Zystostomie, Therapie
Summary
Background: Obstructive urolithiasis is a common condition in male sheep and goats. Calcium carbonate has been identified as the most common urolith type in hospitalised patients, but phosphatic calculi frequently predominate in fattening animals. According to current knowledge, nutrition appears to have the biggest influence on the development of the various urolith types. Phosphatic uroliths in particular can be triggered by a high concentrate diet.
The clinical signs of urethral obstructions vary greatly and can easily be overlooked or misinterpreted. Further examinations such as an ultrasound scan are necessary to confirm the suspected diagnosis. Treatment is subsequently carried out in several steps. Firstly, the urethral process should be amputated. If this does not achieve urethral patency, temporary tube cystostomy should be performed. The survival rate following tube cystostomy has been reported as 40 to 84% in various studies and can particularly be improved by rapid onset of treatment. However, the recurrence rate is very high and the prognosis remains guarded.
Clinical relevance: Obstructive urolithiasis should always be considered as a differential diagnosis in male small ruminants showing a compromised clinical condition. Early diagnosis is important in order to increase the chances of survival.
The clinical signs of urethral obstructions vary greatly and can easily be overlooked or misinterpreted. Further examinations such as an ultrasound scan are necessary to confirm the suspected diagnosis. Treatment is subsequently carried out in several steps. Firstly, the urethral process should be amputated. If this does not achieve urethral patency, temporary tube cystostomy should be performed. The survival rate following tube cystostomy has been reported as 40 to 84% in various studies and can particularly be improved by rapid onset of treatment. However, the recurrence rate is very high and the prognosis remains guarded.
Clinical relevance: Obstructive urolithiasis should always be considered as a differential diagnosis in male small ruminants showing a compromised clinical condition. Early diagnosis is important in order to increase the chances of survival.
Keywords
small ruminants, urolith types, urethral obstruction, tube cystostomy, treatment
In diesem Kurs enthalten:
- Artikel zur Fortbildung
- Wissenstest zur ATF-Zertifizierung
Anerkennung
1 ATF-Stunde |
Autorin
Luzia Eicher
Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Landesanstalt für Landwirtschaft in Grub
Preisinformationen
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Nicht möglich ist die Teilnahme von einer zweiten Person, die außerhalb der Praxis tätig ist.
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- Die Fortbildung können Sie einmalig wiederholen.
- Die Teilnahme ist innerhalb eines Jahres ab Publikationsdatum, in diesem Fall bis zum 1. Juli 2025, möglich.
- Der Fachbeitrag steht Ihnen dann als PDF-Datei zur Verfügung.
- Die Beantwortung der Fragen erfolgt direkt online über unser Fragebogenmodul.
- Wenn Sie mindestens 70 Prozent der Fragen richtig beantworten, wird Ihnen diese Fortbildung mit 1 ATF-Stunde anerkannt.