Brotkrumen-Navigation
Babesia canis-Infektion bei Hunden in Deutschland – eine Übersicht
Weingart C, Kohn B: Kleintierprax 68 (3): 128–141 DOI 10.2377/0023-2076-68-128
Reiter
Babesia canis-Infektion bei Hunden in Deutschland – eine Übersicht
Babesia canis-infection in dogs in Germany – a review
Weingart C, Kohn B: Kleintierprax 68 (3): 128–141
DOI 10.2377/0023-2076-68-128
DOI 10.2377/0023-2076-68-128
![]() |
Foto: Klein- und Heimtierklinik, Freie Universität Berlin |
Zusammenfassung
Die canine Babesiose ist eine durch Zecken übertragene Erkrankung, die in Deutschland früher überwiegend bei Importhunden und bei Hunden, die endemische Regionen bereisten, vorkam. In den letzten Jahren wurde zunehmend von autochthonen Babesiosefällen, ausgelöst durch Babesia canis, berichtet. Im folgenden Übersichtsartikel werden Übertragung, Pathomechanismen, klinische Symptome, Laborwertveränderungen, Therapie, Prognose und Prophylaxe der B. canis-Infektion beschrieben. Bestimmt durch die Aktivitätszeit der übertragenden Zecke Dermacentor reticulatus werden die meisten Hunde mit B. canis-Infektionen im Spätsommer bis in die ersten Wintermonate und im Frühjahr vorgestellt. Die Hunde weisen Mattigkeit, blasse/ikterische Schleimhäute, Fieber und häufig auch Hämoglobinurie auf. Häufige Laborwertveränderungen sind eine meist ausgeprägte Thrombozytopenie, gering- bis mittelgradige hämolytische Anämie, Leukopenie und je nach Organbeteiligung Azotämie sowie Erhöhungen der Leberenzymaktivitäten, Troponinkonzentration und Pankreaslipase. Die Diagnosestellung erfolgt durch den direkten Erregernachweis (Merozoiten im Blutausstrich, PCR). Die Therapieempfehlung besteht aus der meist zweimaligen Verabreichung von Imidocarb und einer symptomatischen Behandlung. Der Therapieerfolg sollte durch eine PCR-Untersuchung kontrolliert werden. Die Mortalitätsrate beträgt je nach Studie bis zu 15 %. Eine korrekte und ganzjährige Zeckenprophylaxe ist die wichtigste Maßnahme zur Verhinderung einer Infektion mit Babesien.
Schlüsselwörter
Vektor-übertragene Erkrankung, autochthone Babesiose, Zeckenprophylaxe
Summary
Canine babesiosis is a tick-borne disease that used to occur in Germany mainly in imported dogs, and in dogs that had travelled to an endemic region. In recent years, autochthonous babesiosis caused by Babesia canis has been increasingly diagnosed. The following review describes transmission, pathomechanism, clinical signs, laboratory changes, therapy, prognosis, and prevention of infections with B. canis. Due to the activity pattern of the tick Dermacentor reticulatus, most patients are presented in late summer to early winter and spring. The dogs present with lethargy, pale/icteric mucous membranes, fever, and often hemoglobinuria. Laboratory abnormalities include marked thrombocytopenia, mild to moderate hemolytic anemia, leukopenia, and, depending on organ involvement, azotemia, elevated liver enzyme activities, increased serum troponin, and pancreatic lipase. Diagnosis is usually made by detection of merozoites in blood smears and by PCR. Treatment consists of the administration of imidocarb, usually twice, and supportive treatment. The success of therapy should be monitored by PCR examination. Depending on the study, the mortality rate is as high as 15%. Correct and year-round tick prophylaxis is the most important measure to prevent infection with Babesia.
Keywords
vector-borne disease, autochthonous babesiosis, tick prophylaxis
In diesem Kurs enthalten:
- Artikel zur Fortbildung
- Wissenstest zur ATF-Zertifizierung
Anerkennung
| 1 ATF-Stunde |
![]() |
Foto: Privat |
Autorin
Dr. Christiane Weingart
Fachtierärztin für Kleintiere (Zusatzbezeichnung Dermatologie) an der Klein- und Heimtierklinik der FU Berlin
Preisinformationen
Die ATF-anerkannte interaktive Fortbildung können Sie bequem online erwerben.
Abonnenten der Kleintierpraxis bestellen kostenfrei (maximal ein Teilnehmer pro Abonnement)!
Abonnenten der Kleintierpraxis bestellen kostenfrei (maximal ein Teilnehmer pro Abonnement)!
Sonderregelung für Praxen:
Innerhalb einer Praxis können maximal zwei Teilnehmer pro Abonnement die Fortbildungen kostenfrei nutzen (1 Inhaber und 1 Assistent oder 2 Inhaber nehmen teil). Hierzu muss sich jeder Teilnehmer einzeln registrieren, einloggen sowie die Bestellung durchführen.
Nicht möglich ist die Teilnahme von einer zweiten Person, die außerhalb der Praxis tätig ist.
Innerhalb einer Praxis können maximal zwei Teilnehmer pro Abonnement die Fortbildungen kostenfrei nutzen (1 Inhaber und 1 Assistent oder 2 Inhaber nehmen teil). Hierzu muss sich jeder Teilnehmer einzeln registrieren, einloggen sowie die Bestellung durchführen.
Nicht möglich ist die Teilnahme von einer zweiten Person, die außerhalb der Praxis tätig ist.
- Die Fortbildung können Sie einmalig wiederholen.
- Die Teilnahme ist innerhalb eines Jahres ab Publikationsdatum, in diesem Fall bis zum 15. März 2024, möglich.
- Der Fachbeitrag steht Ihnen dann als PDF-Datei zur Verfügung.
- Die Beantwortung der Fragen erfolgt direkt online über unser Fragebogenmodul.
- Wenn Sie mindestens 3 von 5 Fragen richtig beantworten, wird Ihnen diese Fortbildung mit 1 ATF-Stunde anerkannt.
- Der kostenlose Zugriff endet mit Ablauf des Abos und ATF-Stunden können nur bis zu diesem Zeitpunkt bezogen werden.