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Handlungsoptionen und Behandlungsmöglichkeiten beim Pansenegelbefall des Rindes in Deutschland – eine Übersicht
Wenzel C, Knubben-Schweizer Gabriela : Prakt Tierarzt 104 (1): 62–73 DOI 10.2376/0032-681X-2302
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Handlungsoptionen und Behandlungsmöglichkeiten beim Pansenegelbefall des Rindes in Deutschland – eine Übersicht
Options for action and treatment in case of bovine paramphistomidosis in Germany – an overview
Wenzel C, Knubben-Schweizer Gabriela : Prakt Tierarzt 104 (1): 62–73
DOI 10.2376/0032-681X-2302
DOI 10.2376/0032-681X-2302
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Foto: Christoph Wenzel |
Zusammenfassung
Trotz weltweiter Verbreitung und bekannter Schadwirkung in den Wiederkäuerhaltungen liegen kaum evidenzbasierte Erkenntnisse zur Paramphistomidose vor. Besonders bedeutend ist die intestinale Verlaufsform der parasitären Infektionskrankheit, die insbesondere bei jüngeren Tieren zu klinischen Erkrankungen mit Verlusten führen kann. Da Pansenegel mittlerweile flächendeckend in Süd-, West- und Mitteleuropa verbreitet sind, kann mit dem Auftreten der Krankheit vor allem bei Jungtieren auf der Weide in Form von massiven Durchfällen zu rechnen sein. Darauf deuten entsprechende Fallberichte hin, Angaben zu Inzidenzen sind aber nicht vorhanden. Der chronische Befall – die ruminale Verlaufsform – scheint dagegen eher klinisch unbedeutend für den Wirt zu sein. Zur Behandlung des Pansenegelbefalls sind keine zugelassenen Präparate verfügbar. Tierarzneimittel, die den Wirkstoff Oxyclozanid enthalten, haben eine Wirkung gegen Pansenegel und können nach Umwidmung eingesetzt werden.
Bei der rein medikamentösen Therapie bleibt die Entwicklung der Pansenegel über einen Zwischenwirt unberücksichtigt. Im Rahmen der Fasciolosebekämpfung führte eine gezielte, auf die Weidesituation angepasste Kontrollstrategie mit einem Entscheidungsbaum zu einer signifikanten Verringerung der Einzeltierprävalenz. Aufgrund der ähnlichen Epidemiologie von Pansen- und Großem Leberegel richten sich daher Bekämpfungsvorschläge nach den Empfehlungen, welche zur Vorbeugung der Fasciolose abgegeben werden. So wird das Weidemanagement mitberücksichtigt und die Arzneimittel werden kontrolliert eingesetzt.
Bei der rein medikamentösen Therapie bleibt die Entwicklung der Pansenegel über einen Zwischenwirt unberücksichtigt. Im Rahmen der Fasciolosebekämpfung führte eine gezielte, auf die Weidesituation angepasste Kontrollstrategie mit einem Entscheidungsbaum zu einer signifikanten Verringerung der Einzeltierprävalenz. Aufgrund der ähnlichen Epidemiologie von Pansen- und Großem Leberegel richten sich daher Bekämpfungsvorschläge nach den Empfehlungen, welche zur Vorbeugung der Fasciolose abgegeben werden. So wird das Weidemanagement mitberücksichtigt und die Arzneimittel werden kontrolliert eingesetzt.
Schlüsselwörter
Calicophoron daubneyi, Entscheidungsbaum, Bestandsanalyse, Therapie
Summary
Despite the worldwide distribution of rumen fluke species and their well-known impact on ruminant health, evidence-based information on paramphistomidosis is scarce. Acute infections with newly excysted and migratory stages of the parasite are particularly important. They can lead to clinical and potentially fatal disease, especially in younger animals, with the predominant clinical sign being severe diarrhoea. Since rumen flukes are now widespread in southern, western and central Europe, the disease can be expected to occur in these geographical areas in young animals with access to pasture as indicated by some case reports. There is however no information on the true incidence of this disease. Chronic infection, when adult rumen flukes attach to the rumen wall, seems to be mostly clinically insignificant for the host. There are no licensed products for the treatment of paramphistomidosis. Veterinary drugs containing oxyclozanide are however effective against rumen flukes and can be used following cascade regulations. The development of rumen flukes via an intermediate host is however not taken into account if only infected animals are treated. Targeted control strategies adapted to the grazing situation using a decision tree led to a significant reduction in the prevalence of fasciolosis in individual animals. Due to the similar epidemiology of rumen and common liver flukes, control strategies for rumen fluke infections are suggested to follow recommendations for the prevention of fasciolosis. This includes pasture management and ensures controlled and sustainable flukicide use.
Keywords
Calicophoron daubneyi, decision tree, production medicine, therapy
In diesem Kurs enthalten:
- Artikel zur Fortbildung
- Wissenstest zur ATF-Zertifizierung
Anerkennung
| 1 ATF-Stunde |
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Foto: Ramona Peglow |
Autor
Christoph Wenzel
Fachtierarzt für Verhaltenskunde und für Rinder (mit WBE). Klinik für Wiederkäuer mit Ambulanz und Bestandsbetreuung der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Preisinformationen
Die ATF-anerkannte interaktive Fortbildung können Sie bequem online erwerben.
Abonnenten von Der Praktische Tierarzt bestellen kostenfrei (maximal ein Teilnehmer pro Abonnement)!
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Innerhalb einer Praxis können maximal zwei Teilnehmer pro Abonnement die Fortbildungen kostenfrei nutzen (1 Inhaber und 1 Assistent oder 2 Inhaber nehmen teil). Hierzu muss sich jeder Teilnehmer einzeln registrieren, einloggen sowie die Bestellung durchführen.
Nicht möglich ist die Teilnahme von einer zweiten Person, die außerhalb der Praxis tätig ist.
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- Die Fortbildung können Sie einmalig wiederholen.
- Die Teilnahme ist innerhalb eines Jahres ab Publikationsdatum, in diesem Fall bis zum 2. Januar 2024, möglich.
- Der Fachbeitrag steht Ihnen dann als PDF-Datei zur Verfügung.
- Die Beantwortung der Fragen erfolgt direkt online über unser Fragebogenmodul.
- Wenn Sie mindestens 70 Prozent der Fragen richtig beantworten, wird Ihnen diese Fortbildung mit 1 ATF-Stunde anerkannt.